1862 gründete der 1842 geborene Claude Crettiez in Arâches-la-Frase in der Haute-Savoie ein Unternehmen zur Herstellung von Uhrenteilen. 1872 zieht das Unternehmen nach Cluses um, nur wenige Kilometer von Arâches entfernt. Die Haute-Savoie grenzt unmittelbar an die Schweiz an und zog damals viele kleine Unternehmen der Uhrenindustrie an, die ihre Produkte in die Schweiz exportierten. Zu dieser Zeit war die Schweiz alleine nicht in der Lage die weltweit explosionsartig ansteigende Nachfrage nach Taschenuhren zu befriedigen.
Crettiez war nicht einfach einer von vielen kleinen Teileherstellern, sondern stellt eigene Werke und auch ganze Uhren her, unter anderem Chronometer, also Uhren mit besonders hoher Ganggenauigkeit. Leider war der Name Crettiez auch damals nur Fachleuten bekannt, da die Firma ihren Namen nicht auf den Zifferblättern verewigte, was durchaus üblich war, damit der Einzelhändler seinen Namen dort anbringen konnte. Damals „kaufte“ man nicht den Namen des Herstellers, sondern den örtlichen Uhrmacher des Vertrauens!
Crettiez musste sich mit seinen Produkten also nicht vor den namhaften Schweizer Herstellern verstecken. Um 1900 hatte die Firma immerhin 61 feste Arbeiter und mehr als 200 Heimarbeiter. Und diese mussten hart arbeiten. Damals lag die Arbeitszeit bei 70 Stunden pro Woche, gearbeitet wurde sieben Tage die Woche. Die Sonntagsruhe wurde in Frankreich erst 1906 eingeführt. Jede Fehlzeit wurde den Arbeitern vom Lohn abgezogen.
Das Drama von Cluses
Claude Crettiez war ein stolzer und strenger Patron. Um konkurrenzfähig zu bleiben, versuchte er, die Löhne so niedrig wie möglich zu halten.
Die Arbeiter in der Uhrenindustrie begannen sich zu organisieren. Ab etwa 1901 kam es zu ersten Streiks. Die Gewerkschaften forderten bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und einen Monatslohn. Auch die bessere Behandlung von Frauen stand im Fokus, galt deren Arbeitskraft doch als zweitrangig. Natürlich hofften die Gewerkschaften dadurch auch auf einen regen Zulauf an weibliche Mitgliedern, um den Gewerkschaftsorganisationen mehr Gewicht zu verleihen. Bis 1904 stiegen die Forderung weiter an, aber die Arbeitgeber, darunter Crettiez, blieben bezüglich der Lohnforderungen hart. Die sozialen Spannungen nahmen immer mehr zu.Bei den Kommunalwahlen im Mai 1904 kämpften zwei Listen gegeneinander. Auf der konservativen Liste stand einer der vier Söhne von Claude Crettiez, auf der Liste der Gewerkschaften und Sozialisten unter anderem Arbeiter von Crettiez. Die konservative Liste gewann zwar die Wahl, für einen Mann wie Claude Crettiez war es aber eine unerhörte Provokation, dass es seine Arbeiter gewagt hatten, sich gewerkschaftlich zu organisieren und auch noch gegen seinen Sohn anzutreten. So entließ er wenige Tage nach der Wahl mit fadenscheinigen Gründen sieben seiner Arbeiter, die in der Gewerkschaft aktiv waren.
Am 10. Mai traten mehr als dreißig Arbeiter in den Streik, um die Wiedereinstellung der sieben Entlassenen zu bewirken. Sie demonstrierten lautstark in den Straßen von Cluses. Der Streik breitete sich schnell auf andere Unternehmen aus. Am 18. Mai kam es zu einer Demonstration mehrere Hundert Personen vor der Fabrik von Crettiez, wobei einige Fensterscheiben eingeworfen wurden.
Trotz des Verbots „jeder Versammlung oder Demonstration, sowie des Singes oder Pfeifes von Liedern jeglicher Art“ durch den Bürgmeister, breiten sich die Streiks im ganzen Tal aus. Die Arbeiter radikalisieren sich und am 11. Juli legt ein Generalstreik die Arbeit lahm. Am 18. Juli 1904 marschieren etwa 200 Demonstranten vor der Fabrik Crettiez auf. Das Unglück nimmt seinen Lauf: die Söhne von Claude Crettiez schießen aus einem Fenster in Richtung des Platzes. Drei Menschen sterben, etwa 40 werden verletzt. Daraufhin setzen die Demonstranten die Fabrik in Brand.
Claude Crettiez und seine vier Söhne werden vor dem Schwurgericht von Annecy des Todschlags angeklagt, zusammen mit sechs Arbeitern, denen Plünderung und Beschädigung von Gegenständen vorgeworfen wird. Das Urteil fällt im November 1904: acht Monate Gefängnis für den Chef und ein Jahr für seine Söhne. Die Arbeiter werden freigesprochen.
So wurde Crettiez zum Symbol für das Scheitern des sozialen Dialogs zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, obwohl Claude Crettiez selbst bäuerlicher Herkunft war.Die Fabrik in Cluses wurde nicht wieder aufgebaut. Stattdessen hat die Familie Crettiez Cluses verlassen und sich in Sallanches niedergelassen. Claude Crettiez verstarb am 08.05.1912 in Sallanches. Sein jüngster Sohn, Marcel, starb bereits 1908 im Alter von 29 Jahren.
Die Geschäftstätigkeit wurde erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt. Leider konnte ich zu den späten Jahren von Crettiez kaum weiteren Informationen finden.
In einem Briefkopf der französischen Fabrique d’Horlogerie Paul Etevenard von 1923 ist vermerkt, dass diese Firma Werke von Crettiez verwendet:
Und es gibt eine Aufzeichnung des Maison et atelier d’horlogerie Renaud et Taillard über die eingekauften Uhrwerke:- 1949: 3 956 Cupillard, 100 Jeambrun, 600 Crettiez
- 1950: 5 200 Cupillard, 900 Crettiez
- 1952: 3 730 Cupillard, 500 Crettiez, 600 Femga, 200 Horlogerie de Savoie
Der letzte Verweis findet sich im Schweizerischen Indicateur Davoine, in dem Crettiez
Aber schauen wir uns nun die Uhrwerke von Crettiez an.
Die Uhrwerke von Crettiez
Crettiez hat sowohl Werke mit Zylinderhemmung als auch solche mit Schweizer Steinankerhemmung hergestellt. Die zeitliche Einordnung ist recht schwierig, die wenigen mir bekannten Einträge in Werksuchern stammen aus der Zeit von 1945 bis ca. 1950, also kurz vor dem Ende der Firma Crettiez.
In den vorhandenen Werksuchern sind die Crettiez-Werke nur mit ihrem Durchmesser in französischen Linien verzeichnet (1´´´ = 2,2558 mm), haben also keine Kalibernummern. Der Einfachheit halber habe ich Werke mit unterschiedlichen Konstruktionen mit verschiedenen Typennummern versehen. Diese sind keine offiziellen Kaliberbezeichnungen, sondern willkürlich gewählt. Um die Vielfalt der Werke von Crettiez zu ordnen, habe ich folgende Kriterien angewandt:
Haupttypen (1, 2,…):
- Art der Hemmung (Zylinderhemmung, Ankerhemmung)
- Art des Aufzugs (Schlüsselaufzug, Kronenaufzug mit Drücker, Kronenaufzug ohne Drücker)
- Form der Brücken, z. B. extra Kloben für Sekundenrad ja/nein
- Sperrrad oberhalb oder unterhalb der Federhausbrücke
Untertypen (a, b,…):
- Position der Sperrklinke (Innen- oder Außenseite oder oben auf der Federhausbrücke)
- Position der Winkelhebelschraube (links oder rechts vom Kronrad bzw. links und rechts bei zwei Schrauben).
Bei Werken mit Kronenaufzug und Drücker gibt es zwar keinen Winkelhebel, sondern die Schraube hält lediglich die Aufzugswelle. Der Einfachheit halber bleiben wir hier aber bei der Bezeichnung Winkelhebelschraube. - Anzahl der Zeigerstellräder (eines oder zwei)
Bei einem Zeigerstellrad drehen sich die Zeiger gegen den Uhrzeigersinn, wenn man die Krone nach rechts dreht, bei zwei Zeigerstellrädern dagegen mit dem Uhrzeigersinn!
- Ohne /mit Zeigerwerkbrücke
Werke ohne Zeigerwerkbrücke sind meist älter als solche mit.
- Art der Sekunde (ohne Sekunde oder kleine Sekunde)
Keine Rolle spielen dagegen folgende Parameter bei der Kategorisierung:
- Durchmesser und Höhe, da viele Werktypen in unterschiedlichen Größen gebaut wurden.
- Anzahl der Steine, da es bei sehr vielen Herstellern Werke mit derselben Bezeichung aber unterschiedlicher Anzahl Steine gab.
Die meisten Werke sind übrigens mit C. Crettiez punziert, meist auf der Werkplatine neben dem Federhaus. Einige Werke sind dagegen mit Breveté S. G. D. G. C. C. punziert. Breveté S. G. D. G. steht für ein französisches Patent, C. C. für Claude Crettiez. Eine Anfrage beim französischen Patentamt INPI ergab, dass es tatsächlich ein (einziges) Patent von Crettiez gibt. Dieses hat die Nummer FR215862, stammt von 1891 und trägt den Titel Pièce d’horlogerie dénommée encliquetage d’une seule pièce, s’adaptant à droite ou à gauche aux montres à remontoir ou à clé. Auf Deutsch etwa „Uhrenteil, das als einteilige Einrastvorrichtung bezeichnet wird, die rechts oder links an Uhren mit Kronen- oder Schlüsselaufzug passt“. Es geht also um die Sperrklinke, die beim Aufzug das Zurücklaufen des Federhauses verhindert, und hier wahlweise links oder rechts an der Federhausbrücke angebracht werden kann. Dieser Ausschnitt aus dem Patent zeigt dies:
Diese Tabelle zeigt eine Gesamtübersicht der mir bisher bekannten Uhrwerke von Crettiez, die im Folgenden gezeigt werden (bitte anklicken zum Vergrößern):Crettiez Typ 1
Dieses Werk mit Schlüsselaufzug dürfte aus der Frühzeit von Crettiez stammen, vielleicht um 1880.
- Zylinderhemmung
- Schlüsselaufzug
- Sperrrad oberhalb der Federhausbrücke
- Ohne Sekunde
Typ 1a
Das hier gezeigte Werk vom Typ 1a hat klassische Lépine V-Brückenformen, einen Durchmesser von 18´´´, eine Höhe von 6,6 mm und 10 Steine. Ob es das Werk auch in anderen Größen gibt, kann ich leider nicht sagen. Bisher konnte ich aber keine Hinweise darauf finden.
Typ 1b
Das Werk ist technisch identisch mit dem Typ 1a, hat aber keine extra Kloben für das Sekunden- und Kleinbodenrad, sondern eine gemeinsame Brücke für Minutenrad, Kleinbodenrad und Sekundenrad.
Dieses Werk vom Typ 1b hat einen Durchmesser von 17´´´, eine Höhe von 6,5 mm und 10 Steine:
Das Werk stammt aus dieser Taschenuhr:
Die Brückenform des Werkes ist etwas moderner als bei Typ 1a. Auch das zugehörige Zifferblatt mit goldenen Minutenpunkten und roten Zahlen von 13 bis 24 spricht für eine Herstellung ab ca. 1900. Um diese Zeit war der Schlüsselaufzug aber schon länger aus der Mode und der Kronenaufzug mit Drücker längst Standard.
Crettiez Typ 2
Von diesem Typ gibt es zahlreiche Varianten, die alle folgende Gemeinsamkeiten haben:
- Zylinderhemmung
- Kronenaufzug mit Drücker zur Zeigerstellung
- Extra Kloben für das Sekundenrad
- Sperrrad unterhalb der Federhausbrücke
Typ 2a
- Sperrklinke an der Außenseite der Federhausbrücke
- Winkelhebelschraube rechts vom Kronrad
- Zwei Zeigerstellräder
- Ohne Zeigerwerkbrücke
- Kleine Sekunde (Lépine-Variante)
Dieses Exemplar des Typs 2a hat einen Durchmesser von 18´´´, eine Höhe von 6,1 mm und 10 Steine:
Typ 2b
Wie Typ 2a, aber Winkelhebelschraube links vom Kronrad. Zu diesem Werk habe ich leider nur ein Bild der Brückenseite. Es hat auch 10 Steine und vermutlich einen Durchmesser von 18´´´.
Typ 2c
Wie Typ 2b, aber mit Zeigerwerkbrücke auf der Zifferblattseite. Dieses Werk ist mit einem Durchmesser von 17´´´ im französischen Werkekatalog Les Ébauches Françaises von 1947 abgebildet:
Typ 2d
Wie Typ 2a, aber Sperrklinke an der Innenseite der Federhausbrücke. Dieses Typ 2d-Werk hat einen Durchmesser von 18´´´, eine Höhe von 6,1 mm und 10 Steine:
Typ 2e
Wie Typ 2d, aber Winkelhebelschraube links vom Kronrad. Dieses Werk vom Typ 2e hat einen Durchmesser von 17´´´, eine Höhe von 6,1 mm und 10 Steine:
Typ 2f
Wie Typ 2a, aber ohne Sekunde. Von diesem Typ habe ich nur ein Bild der Brückenseite. Dieses Werk hier hat 10 Steine und ist vermutlich deutlich kleiner als die bisher gezeigten Werke, geschätzt zwischen 10 und 12´´´.
Typ 2g
Wie Typ 2f, aber Sperrklinke an der Innenseite der Federhausbrücke. Hier ein Exemplar vom Typ 2g mit einem Durchmesser von 11´´´ und 10 Steinen:
Typ 2h
Wie Typ 2g, aber Zeigerwerkbrücke. Dieses Werk vom Typ 2h hat einen Durchmesser von 11´´´ und 10 Steine:
Typ 2i
Wie Typ 2g, aber Winkelhebelschraube links vom Kronrad und nur ein Zeigerstellrad. Dieses Werk vom Typ 2h hat einen Durchmesser von 12´´´ und 10 Steine:
Typ 2k
Wie Typ 2i, aber Winkelhebelschraube rechts. Dieses Werk vom Typ 2k hat einen Durchmesser von 11´´´ und 10 Steine:
Typ 2l
Wie Typ 2d, aber zwei Winkelhebelschrauben links und rechts vom Kronrad sowie mit Zeigerwerkbrücke auf der Zifferblattseite. Dieses Werk vom Typ 2l hat einen Durchmesser von 18´´´, eine Höhe von 6,5 mm sowie 10 Steine:
Typ 2m
Wie Typ 2d, aber Winkelhebelschraube links vom Kronrad und mit einer Zeigerwerkbrücke. Außerdem hat das Werk getrennte Brücken für Kronrad und Federhaus. Das nächste Bild zeigt ein Werk vom Typ 2m mit 11´´´ und 10 Steinen.
Es stammt aus dieser Damentaschenuhr, die einen Durchmesser von nur 30 mm hat:
Crettiez Typ 3
Der wesentliche Unterschied zum Typ 2 besteht darin, dass Werke vom Typ 3 rundere Brückenformen haben und sich das Sekundenrad unter einer gemeinsamen Brücke mit dem Klein- und Großbodenrad befindet.
Gemeinsamkeiten der Werke vom Typ 3:
- Zylinderhemmung
- Kronenaufzug mit Drücker zur Zeigerstellung
- Gemeinsame Brücke für Sekunden-, Kleinboden- und Großbodenrad
- Sperrrad unterhalb der Federhausbrücke
Typ 3a
- Sperrklinke an der Innenseite der Federhausbrücke
- Winkelhebelschraube links vom Kronrad
- Zwei Zeigerstellräder
- Ohne Zeigerwerkbrücke
- Ohne Sekunde
Dieses Exemplar vom Typ 3a hat einen Durchmesser von 10 1/2´´´ und 10 Steine:
Typ 3b
Wie Typ 3a, aber nur ein Zeigerstellrad. Auch dieses Exemplar vom Typ 3b hat einen Durchmesser von 10 1/2´´´ und 10 Steine:
Typ 3c
Wie Typ 3a, aber Winkelhebelschraube rechts vom Kronrad und nur ein Zeigerstellrad. Dieses Werk vom Typ 3c hat einen Durchmesser von 11´´´ und ebenfalls 10 Steine:
Typ 3d
Wie Typ 3a, aber Sperrklinke an der Außenseite der Federhausbrücke und Winkelhebelschraube rechts vom Kronrad.
Das folgende Werk vom Typ 3d hat 11´´´ und 10 Steine:
Typ 3e
Wie Typ 3a, aber Winkelhebelschraube rechts vom Kronrad. Dieses Werk vom Typ 3e hat einen Durchmesser von 11´´´ und 10 Steine:
Typ 3f
Wie Typ 3d, aber Winkelhebelschraube links vom Kronrad und getrennte Brücken für Kronrad und Federhaus. Das nächste Bild zeigt ein Werk vom Typ 3f mit 11´´´ und 10 Steinen.
Crettiez Typ 4
Typ 4 ist vermutlich der erste Werktyp von Crettiez mit moderner Schweizer Ankerhemmung.
Gemeinsamkeiten der Werke vom Typ 4:
- Ankerhemmung
- Gemeinsame Brücke für Sekunden-, Kleinboden- und Großbodenrad
Typ 4a und 4a-2
- Sperrrad unterhalb der Federhausbrücke
- Kronenaufzug mit Drücker
- Sperrklinke an der Außenseite der Federhausbrücke
- Winkelhebelschraube links vom Kronrad
- Zwei Zeigerstellräder
- Ohne Zeigerwerkbrücke
- Kleine Sekunde (Lépine-Variante)
Hier ein Typ 4a-Werk mit einem Durchmesser von 18 1/2´´´, einer Höhe von 5,5 mm, 16 Steinen und einer Bimetall-Schraubenunruh mit Breguet-Spirale:
Im französischen Cetehor-Katalog von 1946 ist ein Werk mit dieser Brückenseite als Crettiez 27/12 verzeichnet. Leider ohne Bild der Zifferblattseite. Angaben wie 27/12 beziehen sich normalerweise auf die Höhe eine Werkes in französischen Linien. 27/12 französische Linien sind ca. 5,1 mm. Also etwas weniger als die 5,5 mm dieses Werkes hier. Aber Werkehersteller waren früher bei Größenangaben recht großzügig.
Vielen Dank an Dean Batstone, der die folgende Variante Typ 4a-2 des Typs 4a gefunden und die Bilder zur Verfügung gestellt hat:
Typ 4b
Wie Typ 4a, aber mit einem Kronenaufzug ohne Drücker sowie mit Zeigerwerkbrücke. Dieses Werk vom Typ 4b hat einen Durchmesser von 18 1/2´´´, eine Höhe von 5,5 mm, 15 Steine und einer monometallische Schraubenunruh mit Breguet-Spirale:
Dieses Werk ist mit beiden Seiten im französischen Werkekatalog Les Ébauches Françaises von 1947 abgebildet.
Typ 4c
Sperrrad, Kronrad und Klinke befinden sich bei diesem Werk mit einem Durchmesser von 18 1/2´´´ und 15 Steinen oberhalb der Federhausbrücke. Ob das Werk eine Zeigerwerkbrücke und ein oder zwei Zeigerstellräder hat, ist nicht bekannt, da ich nur ein Bild der Brückenseite des Werkes habe:
Die Brückenseite dieses Werkes ist im Cetehor-Katalog von 1946 abgebildet.
Typ 4d
Wie Typ 4a, aber etwas andere Form der Räderwerkbrücke und getrennte Brücken für Kronrad und Federhaus (wie bei Typ 2m).
Vielen Dank an Chris Kellner, der die Bilder zu diesem Werk zur Verfügung gestellt hat!
Diese Uhrwerk vom Typ 4d hat einen Durchmesser von 19“‘, 16 Steine und eine Bimetall-Schraubenunruh mit Breguet-Spirale:
Crettiez Typ 5
Dies ist das modernste Werk von Crettiez, vermutlich aus den 1940ern. Dafür sprechen die Brückenformen sowie die Ausführung der Sperrklinke und der Winkelhebelfeder. Das Werk gibt es nur mit dem Durchmesser 10 1/2´´´, da es sich um ein reines Armbanduhrwerk handelt.
- Ankerhemmung
- Kronenaufzug (ohne Drücker)
- Sperrrad oberhalb der Federhausbrücke
- Durchmesser 10 1/2´´´
- 15 Steine
- Kleine Sekunde
Hallo Herr Kelz,
vielen Dank für die Historie dieser Uhrwerke. In einem von mir gekauften Konvolut von Uhrwerken ist offenbar auch ein Werk von Crettiez dabei. Die Grösse ist 10,5 ´´´ , also möglicherweise ein Damentaschenuhr, mit Emailzifferblatt und leider ohne Krone und Welle, das Gehäuse fehlt ebenfalls. Die einzige Kennzeichnung ist die Zahl 0876. Nach langer Suche bin ich auf Ihren Artikel gestossen, würde Ihnen gerne 3 Fotos zusenden (2x Werk und 1x Zifferblatt) und Ihre Meinung dazu hören.
Ich bin kein Profi, die Beschäftigung mit Uhren ist mein Hobby in der Pension und macht mir sehr viel Freude.
Es wäre schön von Ihnen zu hören, vielen Dank für eine Antwort.
Schöne Grüsse aus Österreich
Felix Horvath
Herr Kelz es ist wirklich dringend an der Zeit, Ihre gesammelten Beiträge einmal in Buchform zu veröffentlichen! Vielleicht sprechen Sie einmal Herrn Stern vom Verlag Historische Uhrenbücher dazu an?